Implantate – Für sichere Zähne

Als Implantate bezeichnet man alle Fremdkörper, die in den Körper des Menschen eingebracht werden, wie z. B. künstliche Hüftgelenke oder auch künstliche Zahnwurzeln, um die Lebensqualität wieder herzustellen bzw. sie zu verbessern. Dabei werden verschiedene Materialien benutzt, die weitgehend biologisch verträglich sind. Bestimmte Metalle (und deren Legierungen), Keramik (Porzellan) oder speziell aufbereitete Präparate (z. B. Kalziumpräparate, Knochenmaterial).
Welche Implantate gibt es in der Zahnmedizin?

Grundsätzlich kann man unterscheiden

1. Einpflanzen (Einoperieren) künstlicher Zahnwurzeln
a) zur Vermeidung eines herausnehmbaren Zahnersatzes
b) zur Befestigung einer Prothese im zahnlosen Kiefer
c) bei Verlust eines einzelnen oder einzelner Zähne zur Vermeidung einer Brücke

2. Auffüllung von Knochen-Defekten (Regeneration) durch Knochenersatzmaterial (oder Emdogain)
a) Kalzium, Keramik
b) aufbereiteter Fremdknochen
c) eigener Knochen (Transplantation)

3. Anlegen einer Membran an oder zwischen Zahnwurzeln / Implantate zur Regeneration des Kieferknochens
Implantation Kieferkamm-Aufbau

Parodontale Knochentasche Extraktionswunde Zyste
Welche Implantate sind die besten?

Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden, da sie vom Patienten und der Kiefernsituation abhängig ist. Seit Einführung moderner Implantationsverfahren (um 1970) wurde einer Vielzahl von Implantaten und Implantatsystemen zum Ersatz natürlicher Zähne entwickelt. Diese Verfahren werden ständig weiterentwickelt. Die meisten der heutigen Implantatsysteme bestehen schon in der vierten oder fünften Generation. Bewährt haben sich bisher fast ausschließlich die Implantate aus Titan. Art und Form müssen meist von der Kiefersituation abhängig gemacht werden, was sich manchmal erst während der Operation entscheidet.
Es gibt also nicht das «beste» Implantat, sondern Ihr Zahnarzt muss das zu Ihrem Fall entsprechende Implantat finden und einsetzen.
Welche Vorteile bieten Implantate?

Implantate (in Kombination mit Zahnersatz) dienen dazu, verlorengegangene Zähne zu ersetzen. Die Vorteile sind meist erheblich:
• bessere Ästhetik, schönes Aussehen
• Langlebigkeit des Zahnersatzes
• festsitzender Zahnersatz
• keine schaukelnden Prothesen
• gutes Kauen
• ungehindertes Sprechen

Wie lange halten Implantate?

Aus der Medizin ist bekannt, dass jedes Einbringen von Fremdmaterial in Körpergewebe ein bestimmtes – wenn auch hier geringes – Risiko bedingt. (Bei Auftreten von Komplikationen genügen in der Regel einfache zahnärztliche Maßnahmen; im schlimmsten Fall müsste das Implantat entfernt werden, was jedoch meist unproblematischer ist als eine Zahn-Extraktion.)
In den meisten Fällen aber heilen Implantate komplikationslos ein: Nach den Untersuchungen der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie (DGZI) sind nach fünf Jahren noch über 95% der Implantate benutzbar. Sie haben damit eine höhere Lebenserwartung als überkronte natürliche Zähne.

Was ist entscheidend für eine lange Lebensdauer der Implantate?

Da der Verlust von Implantaten fast ausschließlich (nach Untersuchungen der DGZI) durch eine Bakterieninfektion (Zahnfleischentzündung) und nachfolgende Lockerung des Implantates eintritt, ist vor allem die Prophylaxe das entscheidende Kriterium.

Der Behandlungserfolg muss durch die Mitwirkung des Patienten gesichert sein. Der Bakterienbefall der Zähne / Implantate darf 25% API und der Entzündungsgrad 20% SBI nicht übersteigen (Prophylaxe zu Hause)

Beim Zahnarzt müssen in mindestens halbjährlichen Abständen Prophylaxemaßnahmen durch geführt werden:
1. Professionelle Zahnreinigungen und
2. Bakterien-Tests (1 x jährlich)

Zahnersatz und Implantate müssen aufeinander abgestimmt sein. Das setzt die genaueKenntnis des Zahntechnikers von Implantat-Systemen voraus.

Bestimmte Krankheiten und Umstände verbieten eine Implantation, bzw. diese ist nur mit hohem Risiko möglich.
• Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Diabetes
• (Starkes) Knirschen und Pressen der Zähne
• Rauchen (Ein Drittel aller Raucher verlieren Zahnimplantate)